Willkommen in Wildau
0 30/6 92 02 10 55

Seit 2024 auf Roter Liste: Kuraufenthalt für kranke Igel

0152/55306434 0152-55306434 015255306434
Igelhilfe Wildau e.V.
Anja Lindner
Telefon:01 52/55 30 64 34
Website:www.igelhilfewildau.de
Spendenkonto:DE27 1605 0000 1000 7025 09
Foto von Anja Lindner, Igelhilfe Wildau e.V., WildauFoto von Anja Lindner, Igelhilfe Wildau e.V., WildauFoto von Anja Lindner, Igelhilfe Wildau e.V., WildauFoto von Anja Lindner, Igelhilfe Wildau e.V., WildauFoto von Anja Lindner, Igelhilfe Wildau e.V., Wildau

Große Hilfe für kleine Tiere

Stand: April 2025

Dort, wo das „Chaos“ herrscht, fühlen sie sich am wohlsten: Die Rede ist vom Igel, der seit Oktober 2024 auf der Roten Liste für bedrohte Tiere steht.

„Den Igel gibt es seit über 60 Millionen Jahren. Allerdings hat der Mensch es geschafft, dass die Insektenpopulation, die Hauptnahrung des Igels, in den letzten Jahren um 80 Prozent zurückgegangen ist. Ein Grund dafür sind viel zu ‚saubere‘ Gärten und zu wenige insektenfreundliche Pflanzen“, berichtet Anja Lindner vom „Igelhilfe Wildau e.V.“ und erzählt weiter: „Igel fühlen sich in Gärten wohl, die natürlich und zugewachsen sind. Sie lieben Gebüsch, Sträucher und hohes Gras. Daher appelliere ich an alle Gartenfreunde, einfach mal ein Stück Wildnis im Grünen zu belassen.“

Stachelige Aussichten
Anja Lindner betreibt ganz neu seit Ende 2024 bei sich zuhause eine Igelhilfe mit einer kleinen Auffangstation. Dazu hat sie vier Boxen aus Glas in ihren Flur in der ersten Etage bauen lassen. Schon jetzt hat sie übermäßig viele Anfragen erhalten. Allein in dem Zeitraum bis Ende März wurden bei ihr 16 Tiere abgegeben.
„Die meisten davon sind erschöpft oder haben Verletzungen. Dazu kommt, dass sie oft unterernährt sind, da sie keine Insekten finden. Somit sind sie eher anfällig für Krankheiten. Ich behandle die kleinen Tierchen auf Parasiten, verabreiche ein Mittel gegen Würmer und gebe ihnen ein Aufbaupräparat. Anschließend kommen sie in geschützte Boxen, wo sie sich ausschlafen und erholen können. Wenn nötig, greife ich auf ärztliche Hilfe zurück. Als Grundnahrung bekommen die kranken Igel übliches Katzen-Nassfutter ohne Gelee oder Soße. Auch, wenn man meint, diese essen gerne Obst wie Äpfel, ist das ein Irrtum. Igel sind absolute Fleischfresser und, wenn sie sich mal an einen Apfel wagen, dann nur, weil sich da eventuell ein Wurm drin versteckt hat“, informiert Anja Lindner.

Wie viele Stacheln hat ein Igel?
Um noch mehr Aufklärung zu bieten, geht sie in Schulen und Kitas. Dort erläutert sie anschaulich das Leben dieser stacheligen Gartenbewohner. So erfahren die Kinder zum Beispiel, dass diese Tiere reine Einzelgänger sind und 6 000 bis 8 000 Stacheln besitzen. Ebenso lernt man, was man tun kann, um dem Igel ein naturgerechtes Dasein zu ermöglichen. So sollte man zwischen dichten Zäunen zum Nachbargrundstück ein kleines Loch lassen, wo der Igel durchlaufen kann.
„Besondere Vorsicht ist bei Holzhaufen geboten. Gerade im Frühling und im Herbst werden gern die gesammelten Äste verbrannt oder man entzündet diese beim Osterfeuer. Hier passiert es immer wieder, dass Igel unter dem Haufen schlafen und zu Schaden kommen. Kürzlich brachte mir eine Wildauerin ein Tier, dem so ein Unglück widerfahren war. Auf der linken Seite waren die Stacheln komplett verbrannt. Zum Glück war er ansonsten unbeschadet“, erzählt sie über den erschütternden Vorfall. Anja Lindner hat sich dazu bereits an die Feuerwehren der Umgebung gewandt, um diese ebenfalls für dieses Thema zu sensibilisieren.

Sponsoren legen Hand an
Ihr Engagement ist breit gefächert und hat sich bereits in der Region herumgesprochen. Dazu arbeitet sie mit anderen Igelstationen zusammen und hat sich vielseitig vernetzt. Eine große Unterstützung an ihrer Seite sind Sponsoren wie Sylvia Maltz von „von Poll Immobilien“ aus Königs Wusterhausen, die „Bäckerei Scholz“ aus Wildau oder Ronald Person von der renommierten Bildungsstätte „ZAL Berlin-Brandenburg“. Letzteres Unternehmen hat für die Igelstation einen Prototypen eines Schutz- und Futterhäuschens entworfen, das in Kürze über Anja Lindner erhältlich sein wird. „Wer so einen Unterschlupf in seinem Garten aufstellen möchte, kann diesen über mich beziehen. Es handelt sich um eine Art Bausatz, der leicht zu montieren ist. Diesen könnten beispielsweise auch Schüler  im Rahmen von Projekttagen gemeinsam zusammenbauen. So kann jeder aktiv etwas zum Schutz der Tiere beitragen“, lädt die 46-Jährige ein, sich bei ihr zu melden.

Zukunftsplanung für die Igel
Ein großer Traum von Anja Lindner für die Zukunft wäre eine richtige Igelstation außerhalb ihres Hauses mit festen Quartieren. Das Grundstück dazu ist bereits vorhanden. Nun geht es darum, mit vielen Unterstützern dies zu ermöglichen. Dann gäbe es für die Wildauer Igel wirklich traumhafte Aussichten und vor allem eine Chance, dass uns diese Stachelkugeln lange erhalten bleiben.

Erstellt: 2025