Bunte Bilder und hintergründige Karikaturen: Tag für Tag Milliarden von Euro im Blick
Künstler | |
Denis Kuschel | |
Telefon: | 01 79/2 01 06 97 |
Website: | www.atelier-kuschel.de |
Kunst vom Zahlenjongleur
Stand: März 2022
Da soll noch jemand sagen, dass Kunst ein brotloses Handwerk ist. Ein Wildauer Maler und Karikaturist ist es gewohnt, täglich mit Milliardensummen umzugehen!
Allerdings sind diese leider nicht der Erlös, den Denis
Kuschel mit seinen Bildern
erzielt. Vielmehr hält er sein kritisches Auge auf unsere Krankenhäuser. Denn der
Betreiber eines Kunstateliers in Wildau ist hauptberuflich Prüfer beim von allen Behörden gefürchteten Bundesrechnungshof.
Kliniken im Visier
„Wir sind in einem Team von 20 Personen für das Bundesministerium für Gesundheit und die gesetzlichen Krankenkassen zuständig. Wir nehmen die Haushalts- und Wirtschaftsführung der gesetzlichen Krankenkassen unter die Lupe. Das betrifft eine kaum vorstellbare Summe von 260 Milliarden Euro an jährlichen Ausgaben. Ich kümmere mich dabei um den Krankenhaussektor mit seinen 82 Milliarden Euro. Aus meiner Sicht ist die Krankenhausstruktur nicht nur chronisch unterfinanziert, sondern seit Jahren in weiten Teilen ineffizient. Es bestehen Doppelstrukturen und es gibt zu wenig Spezialisierung. Das Potenzial für ambulante Behandlungen wird nicht ausgeschöpft. Die kleinen Krankenhäuser auf dem Land sollten eine wohnortnahe Basisversorgung bieten und nicht versuchen, ebenfalls komplexe Eingriffe anzubieten, die spezialisierten Kliniken vorbehalten sein sollten“, beschreibt der 41-jährige
Familienvater.
Spitze Feder
Sein Berufsalltag erfordert
einen genauen Blick, um hinter die Kulissen zu sehen. Dabei stößt ihm immer wieder das eine oder andere auf. Das kann im Zuge seiner Arbeit sein oder „ganz privat“.
Das Ergebnis sind dann vielfach hintergründige Karikaturen.
Diese erstellt er nicht, wie heute vielfach üblich, per Computer, sondern „ganz klassisch“ mit Zeichenblatt, Tusche und spitzer Feder.
„Anschließend koloriere ich die Zeichnung mit Aquarellfarben“, führt er weiter aus.
Garantierte Abnahme
Im Gegensatz zu vielen Kollegen, muss er sich um Abnehmer keine Sorgen machen. So ist er seit nunmehr bereits 22 Jahren Mitglied im Redaktionsteam von „re:Vision“, der Hauszeitschrift seines hochrangigen Arbeitgebers.
Insbesondere ist er dort für
Karikaturen im Heft zuständig. Damit erreicht er über 1 000 Mitarbeiter und vielfach deren Familien.
Geschichten und Eindrücke
Die Lust am Geschichten erzählen erstreckt sich ebenso auf seine Bilder. Das sind vielfach sehr bunte, großflächige
Arbeiten. Dort werden Details von Gebäuden und Landschaften akribisch hervorgehoben. Auf den ersten Eindruck denkt man an naive
Malerei. Doch Denis Kuschel lässt sich darauf nicht einengen, er kuschelt mit vielen Stilen. „Ich mag gegenstandslose Bilder ebenso. Sie geben viel Raum für eigene Gedanken“, erklärt er.
Verliebter Grenzgänger
Kuschel ist Grenzgänger, dafür sorgte schon die Biografie. Er wurde in Zittau im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien geboren. Anschließend wuchs er in der Nähe von Ueckermünde auf. Trotz früher Berührung durch den Mal- und Zeichenzirkel in der Schule, entschloss er sich zu einem Studium der Verwaltungswissenschaften. Offenbar ging es im Hörsaal gar nicht so spröde zu, wie man auf den ersten Blick denken würde. Jedenfalls funkte es hier mächtig zwischen ihm und der Kommilitonin Ulrike Fröhlich. Das Paar ist mittlerweile verheiratet und freut sich über die Töchter Emma Fröhlich, 11, und Marie Fröhlich, 9. Während die Mama als Referentin im Bundesarbeitsministerium wenig Berührung mit Kunst hat, ist der Nachwuchs so von der Malerei begeistert, dass der stolze Papi sie auf seiner Internetseite bereits als Nachwuchskünstlerinnen vorstellt!
Besucher erwünscht
Trotz der fordernden beruflichen Tätigkeit findet Denis Kuschel die Zeit, wöchentlich zwei- bis dreimal im Atelier in Wildau zu arbeiten. Dabei freut er sich, wenn seine künstlerische Einsamkeit
Abwechslung erfährt: „Wer mag, darf also gerne gucken kommen. Einfach kurz vorher anrufen“, lädt er ein. Das ist ein echter Geheimtipp, denn seine Arbeiten sind für jeden erschwinglich. Übrigens fasziniert ihn trotz Malen auf die klassische Weise Technik doch ein wenig.
So ist er Sammler von Fahrrädern, „aber nur klassische Modelle mit Stahlrahmen“.
Allerdings, selbst ist er auf seinen Malreisen, so entlang der B96, doch lieber im regensicheren Auto unterwegs, schließlich wollen teure Kunstutensilien nicht gerne durchweicht werden!