Zehn spektakuläre Ideen, die verbinden: Moderne Kunst auf historischem Areal
Spektrale | |
Herbert Schirmer, Kurator | |
Telefon: | 01 78/5 30 97 59 |
Website: | www.spektrale-dahme-spreewald.de |
Kunst trifft Wissenschaft
Stand: April 2024
Wildau hat nun einen eigenen „Oscar“, den „Spektrale-Oscar“. So zumindest nennt der Kurator liebevoll den gläsernen Preis, der am Ende der Ausstellung vergeben wird.
Aber fangen wir von vorne an. Die Spektrale ist ein Kunstfest, das alle zwei Jahre vom Landkreis Dahme-Spreewald präsentiert wird. Es wurde 2002 aus der Taufe gehoben. Austragungsorte waren bisher
Luckau und zuletzt Lübben. In diesem Jahr findet die Spektrale unter dem Motto „Kunst und Wissenschaft – Entfesselung der Kräfte!?“ das erste Mal in Wildau auf dem Gelände rund um die Technische Hochschule statt. Hier werden vom 23. Mai bis zum 26. September 2024 zehn Künstler aus ganz unterschiedlichen Richtungen ihre Objekte öffentlich zeigen.
Wildau als perfekter Ort
Kurator der Veranstaltung ist Herbert Schirmer. Als ehemaliger Minister für Kultur der DDR im Kabinett von Lothar de Maizière hat er viel Gespür für Geschichte. So fiel ihm die Entscheidung sehr leicht, den Austragungsort diesmal auf das historische Gelände des ehemaligen Schwermaschinenbaus in Wildau zu setzen.
„2024 findet die elfte Spektrale statt. Nach nun zwanzig Jahren gab es die Überlegung,
diese in den Norden des Landkreises zu verlegen, um damit auf neues Publikum zu treffen. Gemeinsam mit Caroline Jank, Sachgebietsleiterin und Projektleiterin vom Landkreis,
besuchte ich das Gelände, das von historischen Gebäuden aus rotem Backstein, modern anmutenden Neubauten sowie viel freier Fläche geprägt ist. Wir waren sofort überzeugt“, schwärmt er von der gemeinsamen Entscheidung.
Zehn Künstler am Werk
Einen bedeutenden Platz bei der Durchführung nimmt die Technische Hochschule Wildau ein. Von deren Seite ist
Bibliotheksleiter Frank Seeliger fest in die Vorbereitungen für die Spektrale eingebunden.
„Wir sehen uns mit der Bibliothek als Kulturort für alle
Menschen. In unseren Räumen wird es drei Werke von zwei Künstlern zu sehen geben. Unter anderem zeigt ein polnischer Fotograf eine Installation aus 49 Aufnahmen zum Thema Industriegüter durch Zwangsarbeit“, gibt der Kurator schon mal einen Einblick. Ansonsten verteilen sich die Objekte auf dem weitläufigen Areal. Zu sehen sind
Werke von Ilka Raupach, Anna Arnskötter, Susken Rosenthal, Anna Grunemann, Jay Gard, Christian Henkel, Tomasz
Lewandowski, Helge Leiberg, Andreas Theurer und Matthias Zinn.
„Ich habe dafür Künstler ausgesucht, die sich auf den Ort einlassen wollen, sich damit identifizieren können. Wichtig war mir ebenfalls, dass die Werke hierher passen und die Präsentation machbar ist. Dazu gehören viel Feinarbeit und ein gutes Miteinander“, ist Herbert Schirmer beeindruckt, wie perfekt die Zusammenarbeit im Vorfeld klappt. Für das Organisatorische auf dem Gelände ist Jörn Tryonadt, Sachgebietsleiter für Bauangelegenheiten, zuständig. „Hut ab, was da alles zu beachten ist. Liegt Strom an? Kann man hier ein Bohrung machen? Ist die Fläche groß genug? Hat der Künstler besondere Ansprüche? Hier tauchten eine Menge Fragen auf“, gibt der Kurator zur Vorarbeit zu bedenken.
24 Stunden Besuchszeit
Eine Woche vor der Eröffnung werden die Objekte und Installationen aufgebaut. Am 23. Mai geht es dann los. Dazu gibt es ein kleines Fest mit Musik. Dabei sorgt die Damenband „Miriam & Friends“ mit dem Saxofon für Stimmung. Die Kunstwerke in der Bibliothek können während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Auf dem Gelände selbst kann man sich 24 Stunden den Objekten hingeben. Informationen dazu findet man jeweils am Ausstellungsstück über
einen QR-Code. „Offiziell enden wird die Spektrale am 26. September 2024. Wir haben dafür eine Podiumsdiskussion organisiert. Musikalisch wird
Jazzer Konrad ‚Conny‘ Bauer für gute Laune sorgen“, kündigt Frank Seeliger an und ergänzt: „Begleitend dazu wird es Ausstellungen in Wildau
im Volkshaus und in Königs Wusterhausen im Bürgerhaus ‚Hanns Eisler‘ geben.“
Abschließend wird eines der Werke mit dem Kunstpreis prämiert. Diesen hat Glasgestalterin Beate Bolender aus Kasel-Golzig kreiert. Es ist eine moderne, aus Glas gegossene Skulptur und vereint Perfektion und Transparenz, genau, wie es der Ausstellungsort in Wildau vermittelt!